Frauen-Eishockey auf hohem Niveau

Fast alle Eliteteams der Schweizer Frauen-Eishockeyszene versammelten sich in Reinach zum Swiss Women’s Cup. An zwei Tagen wurden Gruppenspiele ausgetragen – das Team des SC Reinach verpasste den Gruppensieg und damit die Halbfinal- Qualifikation gegen ein «Best- Off-Team» aus Zürich.

Best of rc. @ Wynentaler Blatt 2014 – Februar (1/5)

In Reinach nicht dabei waren die 21 Athletinnen, welche die Schweiz an den Olympischen Spielen in Sochi vertreten werden – darunter auch Sandra Thalmann vom SC Reinach. Zudem steckt das U18 Nationalteam in den Vorbereitungen zur WM, die Ende März im deutschen Füssen beginnt und auch diese Spielerinnen fehlten in Reinach. Dies schwächte im Besonderen die Teams aus Lugano und Zürich, die auf zahlreiche Teamstützen zu verzichten hatten. Die ZSC Lions verstärkten sich deshalb kurzum mit Spielerinnen der GCK Lions, während Lugano mit Kolleginnen aus Biasca ergänzt wurden. eishockeydamen

Tessiner Dominanz

Aus diesem Grund konnten sich die «Kleinen» der beiden obersten Schweizer Ligen Hoffnungen machen, gegen die «Grossen» zu bestehen. Allerdings machte Lugano schnell klar, dass daraus nichts wird. Gleich mit 14:1 fegten die Tessinerinnen den Fribourg Ladies Hockey-Club vom Eis. Auch die verstärkten Zürcherinnen gewannen ihre Gruppe, wobei dies erst in der Begegnung mit dem SC Reinach entschieden wurde. Schnell legte ZSC/GCK im ersten Drittel ein 3:0 vor – zu spät gelang es den Reinacherinnen, das Spiel ausgeglichen zu gestalten. Nach einem 9:2-Sieg gegen Brandis ging das zweite Spiel schliesslich 1:4 verloren. Auch in der GruppeA blieb die Hierarchie der Ligen bestehen, wobei der Gruppensieg wie erwartet zwischen BomoThun und Neuchâtel entschieden wurde. Bomo hatte in der einzigen Vierergruppe in diesem Direktvergleich die Nase mit 3:1 vorne, Bassersdorf und Laufen wurden mit Kanterniederlagen vom Eis geschickt.

Zwei neue Slowakinnen

Auffälligste Figuren bei den Reinacher Frauen waren die beiden Neuzuzüge aus der Slowakei, Petra Pravlickova (3 Tore/1 Assist) und Martina Velickova (1/1). «Mit diesen beiden Spielerinnen haben wir etwas investiert. Eigentlich wollen beide in der russischen Profiliga mittun, aber dafür hat es in dieser Saison nicht gereicht», sagte Reinachs Captain Claudia Riechsteiner. «Beide Akteurinnen trainieren zusätzlich mit der Männermannschaft», ergänzt sie und macht damit klar, dass die beiden den Traum der grossen Profikarriere noch nicht aufgegeben haben. Heute reicht den Slowakinnen das Engagement im Oberwynental jedoch nicht, damit sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können. «Wir sind noch auf der Suche nach Jobs für Petra und Martina. Inzwischen besuchen sie einen Deutschkurs», ergänzte Riechsteiner, die selber seit 23 Jahren beim SCR spielt. Angesprochen auf das Niveau des bisherigen Turniers, spricht sie von einem Erfolg: «Dafür, dass B-Teams dabei sind und in Anbetracht der vielen Absenzen, sehen wir hier gutes Frauen-Eishockey».Am9. Februar finden nun die Halbfinals statt, das Finalspiel geht schliesslich am 22. Februar über die Bühne. Auch diese Partien werden in der Reinacher Eishalle ausgetragen.

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Dieser Artikel erschien im Wynentaler Blatt Nr. 9/2014.
Texte aus der Zeitung. Sie haben den Nachteil, dass man die richtige Ausgabe gekauft haben muss, um sie (nach-)lesen zu können. Egal ob es der grösste Schrott war, oder ein Glanzlicht der Weltliteratur: Verpasst man die Zeitung, ist der Text für immer weg. Aus diesem Grund erscheinen im Goggiblog meine kleinen Perlen aus dem Wynentaler Blatt. Für die Ewigkeit konserviert, sozusagen.