Metal Paint reduziert CO2-Ausstoss um 750 Tonnen

1,5 Millionen Tonnen CO2 entstanden bisher pro Jahr, wenn die Firma Metal Paint in Menziken Aluminiumplatten lackiert und veredelt hat. Dank der Investition in eine Wärmeaustauschanlage konnte dieserWert nun halbiert werden. Unterstützt wurde das Projekt indirekt durch die Autofahrer.

Best of rc. @ Wynentaler Blatt 2014 – April (3/3)

Bildschirmfoto 2016-02-04 um 23.28.08In der Atmosphäre befinden sich rund 3000 Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2). Ein Grossteil davon entsteht auf natürliche Weise – beim Atmen beispielsweise stossen Menschen, Tiere und Pflanzen geringe Mengen CO2 aus. Steigt dieser Wert global jedoch zu sehr an, führt seine Funktion als Treibhausgas dazu, dass das klimatische Gleichgewicht der Erde aus den Fugen gerät. Die Wissenschaftler dieser Welt sind sich deshalb längst einig, dass der künstliche CO2- Ausstoss, der hauptsächlich durch Verkehr und Industrie produziert wird, massiv herabgesetzt werden muss.

Die Firma Metal Paint in Menziken leistet in diesen Tagen ihren Beitrag zur dauerhaften CO2-Reduktion, indem sie eine Apparatur für die Nutzung von Abwärme installiert. Jährlich 1,5 Millionen Tonnen des giftigen Gases entstanden bisher, wenn die seit Jahrzehnten in Menziken stationierte Firma Aluminiumbänder veredelte. In Zukunft sind es nur noch 750 Tonnen. Wie funktioniert das? «Bei der Herstellung unserer Produkte müssen Temperaturen bis 800 Grad erzeugt werden. Die in die Atmosphäre abgelassene Restluft hatte bisher noch eine Temperatur von 400 Grad», erklärt Geschäftsführer Markus Reber. «Die eigens für diesen Betrieb konzeptionierte Anlage fängt nun diese heisse Luft ab und führt sie einer Wärmetauschanlage zu.»

Die CO2-Reduktion wird im wesentlichen deshalb erreicht, weil die heisse Abluft die für die Produktion benötigte Frischluft in diesem Zyklus erhitzt, dieWärme wird also direkt wiederverwertet. Bis zu 12’000 Kubikmeter Luft werden auf diese Weise pro Stunde umgewälzt und unter dem Strich – oder besser gesagt: über dem Kamin, beträgt die Temperatur der abgelassenen Luft nur noch 80 Grad Celsius, statt bisher 400. Heizkosten werden eingespart,Die Umwelt wird weniger belastet – ein Gewinn für alle.

Klimastiftung Schweiz steuert Maximalbeitrag bei

Bildschirmfoto 2016-02-04 um 23.29.18Eine Million Franken lässt sich die Metal Paint die neue Anlage kosten. Unterstützt wird sie dabei von der Klimastiftung Schweiz, die für dieses Projekt den Maximalbeitrag von 200’000 Franken beisteuert. Genährt wird die Kasse der Stiftung durch CO2-Abgaben, die Konsumenten seit 2008 auf Brennstoffe zu entrichten haben.Auch Dienstleistungsunternehmen bezahlen diese Beiträge an den Bund, erhalten aber – weil sie kaum CO2 ausstossen – mehr Geld zurück als sie einbezahlt haben. Diesen Gesamtüberschuss bezahlen sie freiwillig der gemeinsamen Stiftung ein, die wiederum klimafreundliche KMU fördert: Der Kreislauf schliesst sich.

«Das Beispiel Metal Paint zeigt uns, wie gross das Potenzial bei manchen KMUist, konkret etwas für den Klimaschutz zu tun», sagt Vincent Eckert, Geschäftsführer der Klimastiftung Schweiz. Dieses Potenzial zu finden und zu nutzen ist das Ziel der Stiftung. Für die Metal Paint ist es mit der Installation der neuen Anlage klimatechnisch aber nicht getan. «Wir behalten Möglichkeiten im Auge, wie wir Produktionsabläufe optimieren können», sagt Markus Reber bei einem kurzen Rundgang durch den Betrieb. Die Maschinen stehen wegen der Umstellung gerade still, aber «wenn sie wieder laufen, kann dank dem Wärmeaustausch und zusätzlichen Isolationen die Hitze gespeichert werden. Nach dem Betriebsunterbruch an Wochenenden müssen am Montag Luft und Wasser nicht von Grund auf zum Kochen gebracht werden, das ist ein weiterer Vorteil für die Umwelt». Im Sommer wird das Gebäude, in dem die Metal Paint mit ihren 25 Mitarbeitenden eingemietet ist, zudem isoliert. Spätestens dann werden die Rohprodukte, die später für Lamellen und Storen verwendet werden, besonders umweltfreundlich produziert.

Dieser Artikel erschien im Wynentaler Blatt Nr. 31/2014.
Texte in der Zeitung. Sie haben den Nachteil, dass man die richtige Ausgabe gekauft haben muss, um sie (nach-)lesen zu können. Egal ob es der grösste Schrott war, oder ein Glanzlicht der Weltliteratur: Verpasst man die Zeitung, ist der Text für immer weg. Aus diesem Grund erscheinen im Goggiblog meine eigenen kleinen Perlen aus dem Wynentaler Blatt, von denen ich glaube sie seien erhaltenswert oder sie könnten irgendwann als Referenz dienen. Für die Ewigkeit konserviert, sozusagen.