Reinach: Gute Laune beim Saalbau-Stadel

Charlotte Henz war am Saalbau-Stadel 2014 wahrscheinlich die wichtigste Person überhaupt. Denn wir alle wissen: die Liebe, von der Schlagersänger oft singen, geht zuerst mal durch den Magen. Und weil Frau Henz und ihre zehn Helferinnen und Helfer die Küche im Griff hatten, konnte an diesem Abend eigentlich schon fast nichts mehr schief gehen.

Best of rc. @ Wynentaler Blatt 2014 – Mai (1/3)

Bildschirmfoto 2016-02-04 um 23.41.16Zu essen gab es verschiedene Menüs und diese wurden serviert,bevor die Musi zwei Stunden später spielen sollte. Viel Zeit zum Reden blieb für Charlotte Henz also nicht, denn schon wieder gingen zwei Teller über die Theke. «Das Steak-Menü ist schon ausverkauft» sagte die fleissige Chefin und wurde aus einer anderen Ecke in der Küche her gerufen.«Wir organisieren das Catering jedes Jahr beim Saalbau-Stadel und könnten auch für weitere Einsätze gebucht werden.Mal schauen,wie sich das weiter entwickelt» – sagt es und schon huscht eine Helferin mit einem Tablett voller Getränke am Reporter vorbei. Zeit, aus dem Weg zu gehen.

Gute Laune weit und breit

Bildschirmfoto 2016-02-04 um 23.42.25Der Saal war nicht ganz gefüllt, doch machte sich die gute Laune schon nach wenigen Takten breit. Marc Pircher, Jessica Ming und die «Tops» zeigten sich nicht nur als gute Sänger, sondern sind so richtige Unterhaltungsmenschen. Gerry Trecha, der Bayer in den Reihen der österreichischen «Tops» macht mit seinen Freunden schon seit 40 Jahren Musik und erfreut sich nach wir vor seiner Jugendlichkeit. Die eindeutig zweideutigen Sprüche und Schenkelklopfer durften natürlich ebenso nicht fehlen, wie die schönen Hits, die schon hier und da von noch prominenteren Sängern kopiert worden seien, wie der Sänger sagte. Das führte dazu, dass sich der abseits der Bühne etwas fotoscheue Solosänger Marc Pircher selber nicht mehr kannte und sich mit den Worten «Euer Hansi Hinterseer» verabschieden wollte. Gemeinsam hatten die singenden Männer an diesemAbend,dass sie abwechselnd Jessica Ming ansagen durften. Diese weiss sich nun auch schon seit einigen Jahren auf angenehm sympathische Weise in der Unterhaltungsbranche durchzusetzen und hatte als Luzernerin fast ein Heimspiel. Etwas, was man von Gerry Trecha nicht behaupten konnte, wähnte er sich zu Beginn des Abends «in eurer schönen Stadt Reinau ». Aber natürlich glich der Entertainer dies mit seinem Charme problemlos aus.

Dessert in-  und nach der Pause

Bildschirmfoto 2016-02-04 um 23.42.56In der Küche wurde es derweil etwas weniger hektisch. Warmes gab es jetzt nicht mehr zu essen, doch musste vor der Pause das Dessert-Buffet vorbereitet werden. Hier treffen wir auf eine «alte Bekannte». Die ehemalige Chefin des Jugendzentrums KK13,Vanessa Soland präsentierte stolz die Kreationen aus der Küche. Nach einem kurzen Einsatz bei der Lebenshilfe in Reinach wird sie sich fortan um die Jugendarbeit in den GemeindenTeufenthal,Unter- und Oberkulm kümmern, erzählte sie und schüttelte vorsichtig den Kopf auf die Frage,ob das nun ihre Musik sei im Saal. Das musste es aber auch nicht und kümmerte das bestens gelaunte Publikum sowieso nicht. Denn nach der Pause ging die zweite Serie, diesmal in umgekehrter Reihenfolge los: zuerst der Marc, dann die Jessica und zuletzt die Tops, brachten die Zuhörer immer wieder zum Stehen und zum Tanzen. Als um die Mitternachtszeit die «Tops» ihre letzten Zugaben spielten, setzte sich Jessica Ming mit ihrer Cousine an einen Tisch im Foyer, um dort ihre CDs unter die Leute zu bringen. «Ja wir sind ein Familienbetrieb» bestätigte die aufgestellte Sängerin. Angesprochen auf den «zweiten Platz von hinten», den sie auf der Bühne erwähnt hatte, erzählte sie, dass sich das Schweizer Fernsehen nach dem Grand Prix der Volksmusik bei ihr entschuldigt habe, weil das Televoting kaputt war. «Aber» fügte Jessica an, «das soll keineAusrede sein». Sie wolle die Leute einfach fröhlich unterhalten. Und das, liebe Schlagerfreunde, gelang den Musikern beim Saalbau-Stadel auch in diesem Jahr ausgezeichnet. Man darf sich auf die nächste Ausgabe jetzt schon freuen – Essen inklusive.

Dieser Artikel erschien im Wynentaler Blatt Nr. 34/2014. Texte in der Zeitung. Sie haben den Nachteil, dass man die richtige Ausgabe gekauft haben muss, um sie (nach-)lesen zu können. Egal ob es der grösste Schrott war, oder ein Glanzlicht der Weltliteratur: Verpasst man die Zeitung, ist der Text für immer weg. Aus diesem Grund erscheinen im Goggiblog meine eigenen kleinen Perlen aus dem Wynentaler Blatt, von denen ich glaube sie seien erhaltenswert oder sie könnten irgendwann als Referenz dienen. Für die Ewigkeit konserviert, sozusagen.