Schwindelfreie «Baumdoktoren» am Werk

Auch wenn die drei grossen Bäume am Löwenplatz Beinwil am See unter Naturschutz stehen, müssen sie von Zeit zu Zeit geschnitten werden. Diese sind im privatem Besitz, dennoch bezahlt die Gemeinde die Kosten für die dringend nötige Aktion. 

Best of rc. @ Wynentaler Blatt 2014 – April (2/3)

Bildschirmfoto 2016-02-04 um 23.06.07Beschnitten wurde in dieser Woche allerdings nur eine der drei Blutbuchen, jene, die am nächsten zur Reinacherstrasse steht. Dieser wurde attestiert, dass bei einem Unwetter grössere Äste auf die Fahrbahn stürzen könnten. Die für solche Fälle spezialisierte Firma Sana aus Meisterschwanden schickte nun im Auftrag der Gemeinde drei Baumkletterer in das Geäst. Noch am Vortag regnete es wie aus Kübeln und die Männer hätten nicht in den Baum steigen können. Doch am geplanten Arbeitstag strahlte die Sonne, als hätte es kein Gestern gegeben. Gefahren sahen die drei Männer im Baum keine: «Runterfallen ist praktisch ausgeschlossen, die grössere Gefahr wäre ein Blitzschlag und bei Regen wird gar nicht erst geklettert», sagte etwa Philippe Grosjean in seiner Mittagspause. Doch woher wissen die Baumdoktoren, welche Äste sie abschneiden müssen? Der in Ausbildung steckende Joachim Stahlfeld erzählte dazu: «Man hat eine Vorgabe des Auftraggebers und schaut sich die Sache vom Boden aus an. Welcher Ast geschnitten wird, entscheidet man aber erst, wenn man im Baum ist».

Kosten trägt die Gemeinde

Diese und zwei weitere Blutbuchen am Löwenplatz wurden als Einzelbäume unter Naturschutz gestellt. Thomas Mosimann, Leiter des Bauamtes in Beinwil am See hält dazu fest, dass die Kosten der Baumpflege von derÖffentlichkeit getragen werden, obwohl die Pflanzen in Privatbesitz sind: «Man kann ja nicht etwas behördlich unter Schutz stellen und dem Besitzer die Kosten aufbrummen». Erfreulicherweise zeigte sich bei der Beschneidung,dass der Baum sehr gesund ist. So wird er vielleicht noch einmal 100 Jahre da stehen, wo er heute das Ortsbild von «Böju » auf schützenswerte Weise prägt.

Dieser Artikel erschien im Wynentaler Blatt Nr. 29/2014.
Texte in der Zeitung. Sie haben den Nachteil, dass man die richtige Ausgabe gekauft haben muss, um sie (nach-)lesen zu können. Egal ob es der grösste Schrott war, oder ein Glanzlicht der Weltliteratur: Verpasst man die Zeitung, ist der Text für immer weg. Aus diesem Grund erscheinen im Goggiblog meine eigenen kleinen Perlen aus dem Wynentaler Blatt, von denen ich glaube sie seien erhaltenswert oder sie könnten irgendwann als Referenz dienen. Für die Ewigkeit konserviert, sozusagen.