Danke Davide Callà

callàEin Abschied der schmerzt, ein Abschied der aber unter den gegebenen Umständen verstanden werden kann. Wenn ein 30-jähriger Spieler wie Callà, nach einer Verletzungsgeschichte wie die seine, eine Anfrage vom grossen FC Basel bekommt, kann – ja darf er sie nicht ausschlagen. Man mag sagen: Geld regiert den Fussball – auch das stimmt. Weil eine Profikarriere nur in dem Fall bis 35 dauert, wenn nicht vorher eine Verletzung eintritt, spricht nichts dagegen, die wenigen sich bietenden Chancen zu packen.

Davide ist in den knapp zwei Jahren in Aarau stets loyal gewesen, er hat sich identifiziert mit seinem Club und hat auf dem Spielfeld alles gegeben. Er ist ein Profi durch und durch, versteht sich auszudrücken und trat auch nach ärgerlichen Niederlagen vor die Mikrophone. Er brachte ein bisschen Glamour nach Aarau, sang für den Blick, fror für 20minuten. Die Präsenz auf den People-Seiten war uns sicher – auch das gehört zur Show.

Wir verlieren zwar einen grossartigen Spieler und eine sympathische Persönlichkeit, aber wir gewinnen die Erkenntnis, dass das „System FC Aarau“ funktioniert und für den Schweizer Spitzenfussball wichtig ist – auch wenn manche lieber einen nobleren Club in der Super League sähen: Der FC Aarau ist Sprungbrett für junge Talente, eine Chance für Langzeitverletzte, ein Ort wo man spielen kann, statt auf der Ersatzbank eines Grossclubs vergessen zu werden.

Ich freue mich für Davide, dass ihm diese Chance geboten wird, ich hoffe er wird sie packen können. Und ich freue mich auf Stephan Andrist, der nicht als Lückenbüsser kommt, sondern als einer der Schnellsten auf Schweizer Fussballplätzen, als einer, der die Chance bekommt sich zu zeigen und zu beweisen.