Die SP mag keine geschiedenen Väter

Soeben habe ich bei Politnetz.ch eine Grafik entdeckt, die mich schockiert hat. Bei der Frage nach der rückwirkend zu erteilenden elterlichen Sorge stimmte praktisch das ganze Parlament zu Gunsten der Gleichbehandlung. Nur die SP – Familienpartei, sozial engagiert und für die Rechte der Kleinen einsetztend – will nichts von gleiche Rechte für Väter wissen: Die SP mit der höchsten Enthaltungsquote und dem grössten NEIN-Anteil. Bei Lohngleichheit und Frauenquoten steht die SP sofort auf dem Teppich und die Väter werden quasi jetzt zum Ausgleich bestraft, weil es ja Männer sind? Damit ist die SP unwählbar geworden.

Worum ging es? Väter oder Mütter, die bei der Scheidung auf das Sorgerecht für ihre Kinder verzichten mussten, sollen dies bald ändern können. Der Nationalrat hat beschlossen, dass die gemeinsame elterliche Sorge auch rückwirkend der Normalfall sein soll. Der Entscheid fiel mit 109 zu 63 Stimmen bei 1 Enthaltung. Der Nationalrat will mit der Revision des Zivilgesetzbuches getrennten oder geschiedenen Eltern im Normalfall das gemeinsame Sorgerecht für die Kinder zuteilen. Nun beschloss er, bereits geschiedenen Vätern und Müttern zu ermöglichen, rückwirkend das gemeinsame Sorgerecht zu beantragen – egal, wie lange die Scheidung her ist. In der Gesamtabstimmung hiess der Nationalrat die Gesetzesänderungen zum Sorgerecht schliesslich deutlich mit 151 zu 13 Stimmen bei 9 Enthaltungen gut. Die Eckwerte der Vorlage hatte er bereits am Dienstag festgelegt.

Bleiben noch zwei Fragen: wo kann ich das Sorgerecht beantragen und welche Partei soll ich Zukunft wählen? – Bei Politnetz.ch gibts zahlreiche Filter und Optionen, die anschaulich zeigen, wer bei welchem Geschäft wie abgestimmt hat.