Liebe Wirtschaft

Der Schweizerische Gewerkschaftsverband (SGV) gibt 250’000 Franken aus, um Herr und Frau Schweizer davon abzubringen, dauernd in Deutschland einkaufen zu gehen. Denn wer in der Schweiz einkaufe, leiste einen wichtigen Beitrag für unser Land – und zwar nicht nur für die Wirtschaft. Mach‘ ich sofort. Ich warte nur noch schnell ab, welcher Beitrag die Schweizer Wirtschaft für mich zu leisten gedenkt.

Wie wär’s zum Beispiel, wenn die patriotische Wirtschaft in grenznahen Gebieten gänzlich auf ausländische Mitarbeitende verzichten würde. In Basler Verkaufsläden und Aargauer Krankenhäusern zum Beispiel: lauter Deutsche. Ein weiterer Schritt wäre, den Angestellten der genannten Branchen in der ganzen Schweiz einen ordentlichen Lohn zu zahlen. 3’200 Franken sind zu wenig. Auch wenn dafür nur Gestelle eingeräumt werden müssen – Krankenkasse, Versicherungen und Miete kosten die Angestellten deshalb ja nicht weniger.

Aber auch bei besser bezahlten Jobs macht es sich die Wirtschaft selber schwer: statt eine aufwändige Selektion zu betreiben, verlässt man sich hierzulande auf Jugend und Diplome. Was habe ich Bewerbungsdossiers zurückgeschickt bekommen, nur weil ich 40 bin oder der geforderte ECDL-Abschluss in Office nicht beigelegt war. Dabei klatsche ich jedem 20-jährigen Diplominhaber ein fertiges Zeitungslayout mit Datenbankanbindung um die Ohren, noch bevor dieser die passende Schriftgrösse eingestellt hat.

5 Milliarden Franken geben Schweizerinnen und Schweizer im grenznahen Ausland pro Jahr aus. Das sei schlimm für die Wirtschaft, sagt die Wirtschaft. Doch die Realität sieht anders aus: Geschiedene Väter, alleinstehende Mütter, Verkäuferinnen am Limit, Angestellte mit Burnouts. Was statistisch keine Wirtschaft wahrhaben, und keine Arbeitslosenzahl erfassen will: der notleidende Bevölkerungsteil ist nicht arbeitslos, sondern ausgesteuert, langzeitkrank oder arbeitsunfähig. Er ist mit 40 zu alt und zu teuer für den Arbeitsmarkt.

An anderer Stelle im Internet habe ich deshalb einen Job-Aufruf gestartet. Meine Botschaft an die Wirtschaft: gebt mir einen Job der Fähigkeiten entlöhnt und nicht Diplome. Lasst bei diesem Job mich und den Arbeitgeber gleichermassen glücklich werden. Und gebt mir vor allem einen Job bei dem ich genug verdiene um in der Schweiz leben zu können. Dann könnten wir nämlich auch darüber reden, ob ich künftig wieder in der Schweiz, statt in Deutschland einkaufen gehe.

Der ehrliche Chrampfer

Diplome, Diplome, Diplome

Während 20 Jahren solider Arbeitsweise bei der Post, habe ich mehr als einem Kadermenschen Excel erklärt oder dessen Korrespondenz geführt, weil er es nicht schaffte sich in einfachsten Worten auszudrücken. Und das trotz eidgenössisch diplomierter Auszeichnung und einer Wand voller Diplome.  In 4 weiteren Jahren der Selbstständigkeit als Texter, erschuf ich faszinierende Geschichten, gab perfekte Artikel ab und überzeugte mit soliden Arbeiten. Weil das ganze zum Überleben nicht reicht, muss eine Stelle her. Lieber gestern als heute. Blättere ich jedoch die Stelleninserate durch, begegne ich nicht nur in meinem Jargon, sondern in jedem beliebigen Gebiet immer dem gleichen Phänomen: gefordert werden nicht etwa Fähigkeiten, sondern Diplome.

Es ist unglaublich, wie viele Arten von schriftlich beglaubigten Qualifikationen es geben soll. Eine kaufmännische Ausbildung hier, Fremdsprachen da. Das ginge ja noch. An eine gewisse Verständnisgrenze stosse ich, wenn die Unterabteilung Soziales des Bundesamtes für Migration für ihre Kommunikationsstelle zwingend einen Hochschulabschluss fordert, mit Weiterbildung zum Mediator, dazu idealerweise mehrjährige Erfahrung im Kader eines Sozialamtes. Und das nur, um dem Vorsteher des neuen Amtes in einem akzeptablen Deutsch Bericht darüber zu erstatten, welche bemerkenswerten Vorkommnisse beim Abschub von Asylanten zu verzeichnen waren.

Was in diesem Fall bestimmt einen tiefgründigeren Sinn hat, ist ein Phänomen dem man beim Studium der Inserate immer wieder begegnet. Personalchefs haben einen Bürogummi-Job zu vergeben und gehen einfach mal davon aus, wenn die Stelle mit einem eidg. dipl. lic. besetzt wird, man auch die Qualität eines eidg. dipl. lic. bekommt. Dass diese Rechnung nicht aufgeht, müsste man beim Bundesamt für Migration spätestens dann bemerkt haben, nachdem die Stelle innerhalb eines Jahres viermal besetzt und wieder ausgeschrieben werden musste.

Dabei ist klar: wo eidg. dipl. lic. drauf steht, ist nicht zwingend eidg. dipl. lic. drin. Ein Diplom sagt nichts darüber aus, ob der Inhaber sich in Sachen Sozialkompetenz, Engagement oder Identifizierung mit dem Arbeitgeber in die Unternehmensphilosophie wird einfügen können. Gewiss: das persönliche Gespräch vor der Anstellung kann darüber Aufschluss geben. Doch was, wenn sich all die sozialkompetenten, intellektuellen und eloquenten Menschen erst gar nicht bis zu diesem Gespräch durcharbeiten können, weil ihre Dossiers mangels Diplomen von Anfang an auf dem C-Haufen landen?

Das Bundesamt für Migration wird sein Inserat ein fünftes Mal schalten müssen, weil sich der vierte mit Diplomen dekorierte Auserwählte, ebenfalls als komplette Flasche herausgestellt hat. Hätten alle gescheiterten Stelleninhaber ehrlich darüber Auskunft erteilt, wer ihre Diplomarbeiten geschrieben haben und mit welcher Mogelei die genügende Note in Englisch erreicht wurde: wetten, da steckt immer ein ehrlicher Chrampfer dahinter ?

Ich plädiere für mehr Offenheit bei der Stellenvergabe. Jeder der sich auf eine Stelle bewirbt, hat seine ganz persönliche Vergangenheit. Er bringt seine Schäden aus dem Erlebten und die Qualifikation aus dem Geleisteten mit und dem ist mehr Bedeutung beizumessen, als irgendwelchen Diplomen. Es ist vollkommen klar, dass ein Programmierer über die entsprechenden Kenntnisse zu verfügen hat. Doch warum wird fähigen Menschen, die mit Engagement und Begeisterung an die Arbeit gehen, der Eintritt in die Arbeitswelt praktisch verunmöglicht? Warum kategorisieren Personalchefs die Kandidaten nach Diplomen, anstatt sich mit ihren tatsächlichen Fähigkeiten auseinanderzusetzen? Ist das wirklich der sicherere Weg, oder geht es vielen wie dem Migrationsamt?

Die Stellenbezeichnung beim Bundesamt ist übrigens frei erfunden, nicht aber die Anforderungen die gestellt wurden und die Wiederholungsrate, mit welcher das Inserat in 3-Monats-Abständen aufgetaucht ist. So oder so: falls dieser Vortrag dazu führt, dass sich meine Passion zum Schreiben in einen bezahlten Job ummünzen lässt, werde ich gerne darüber berichten. Die Chance ist leider eher klein, denn niemand will einen 43-jährigen Ex-Pöstler – der hat ja kaum Diplome an der Wand.

Grande SC Langenthal

Der Lausanne Hockey Club stand nach der Qualifikationsphase der National League B im Schweizer Eishockey als Aufstiegsfavorit schon so gut wie fest. Mit grossem Vorsprung an der Tabellenspitze, zweifelten sogar die möglichen Gegner der Ligaqualifikation Ambrì und Servette nicht daran, dass man mit den Waadtländern ein schwieriges Los zieht, wenn man die Playouts als Verlierer beenden würde. Der Verlierer der oberen Liga heisst HC Ambrì Piotta, der Meister der National League B kommt jedoch nicht aus Lausanne, sondern aus Langenthal.

In der 66-jährigen Vereinsgeschichte stellt der Gewinn der Meisterschüssel für den SCL den grössten Erfolg überhaupt dar. „Die Macht aus dem Oberaargau“, wie sich der SCL selber nennt, schreibt mit den bevorstehenden Ligaquali-Spielen gegen Ambrì Piotta Eishockey-Geschichte. Sollte dem kleinen SCL tatsächlich der Aufstieg gelingen, dürfte wohl das halbe Mittelland Kopf stehen. Dieses ist in Sachen Eishockey nämlich eher untervertreten. Zwichen Bern/Biel und Zürich/Kloten gibt es ausser den SC Lagenthal kein ernstzunehmender Eishockey-Verein. Es wird also endlich Zeit, kommt mal eine frische Mannschaft „rauf“ – wer nämlich schon mal in der Valascia beim Zuschauen gefroren hat, wird einem Klimawechsel sicher mit Freude entgegen sehen.

Bevor das erste Spiel der Ligaqualifikatonn stattfindet (3. April, 19.45 Uhr, in der Valascia), wird erst mal tüchtig gefeiert. Am Samstag geht es um 14.45 Uhr auf dem Wuhrplatz in Langenthal los – dabei wird Gross und Klein ein abwechslungsreiches Programm geboten, ehe um 22 Uhr der „Meisterchübel“ präsentiert wird. Von meiner Seite erst mal: herzliche Gratulation dem SC Langenthal, zum Gewinn der Meisterschaft!

Frust

Forscher haben berechnet, dass Frust etwa vor 600 Millionen Jahren entstanden ist. Und zwar bei dem Einzeller, der statt auf dem Lavastein in eine Kloake geplumpst ist und erst eine 230 Millionen Jahre lange Evolution hinter sich bringen musste, ehe er ein Fisch und später ein Affe geworden ist, von denen wir bekanntlich alle abstammen. Frust ist demnach genetisch in jedem von uns verankert.

Auftreten, Ausbreitung, Verfügbarkeit
Überall ist er zu finden. Im Verlauf der letzten beiden Spiele des Lieblingsvereins gegen die beiden Tabellenletzten. Beim Arbeiten, wenn man nach dem ersten Anfall von Müdigkeit trotzdem noch 7 Stunden und 59 Minuten bleiben muss. Beim Marathon-Laufen, wenn diese 7 Stunden 59 Minuten nirgendwo hin reichen. Und ganz besonders: In der Brieftasche. Und zwar nicht erst, wenn Ende Geld noch viel Monat übrig ist, sondern eigentlich immer.
Frust steht jederzeit zur Verfügung. Hat man mal zu wenig, steht ganz sicher einer da, der einem zu Frust verhilft. Etwa der Briefträger, wenn nicht Du ihm, sondern er Dir die Wohnungstür auf macht. Von innen. Oder in der Strassenbahn, wenn dich ein Hinweisschild vor deiner Nase darauf hinweist, dass diese Strassenbahnen mit einer Zufriedenheitsquote von 99% sauber gehalten werden und der einzige klebengebliebene Kaugummi unter deinem Allerwertesten ausgerechnet dich zur Randgruppe macht. Oder die Telefonistin vom brandneuen Life-Style-Magazin, die ausgerechnet dich als möglichen Sieger eines Porsches gezogen haben will, aber Mist, so ein Pech, den hast du jetzt doch nicht gewonnen. Dafür kannst Du jetzt ein Jahresabo haben für nur 299 Franken statt 499, inklusive – nein, nicht nur einer neuen Matratze, sondern zwei Wolldecken und einem 24teiligen Messerset gratis dazu!

Wann sollte man Frust nicht einnehmen?
Frust verträgt sich sehr schlecht mit anderen Medikamenten, mit guter Laune, Sex, praktisch allen Arbeitssituationen, Freizeitbeschäftigungen, Hausbesichtigungen, Schwiegermüttern und Ferienfahrten von über 10 Kilometern zu Sechst in einem dem Anlass nicht entsprechenden Fiat Uno. Vorsicht ist geboten, wenn Frust in Verbindung mit anderen Zuständen wie Betrunkensein oder Frau-Mit-Dem-Briefträger-Erwischt-Haben genossen wird. Nicht empfehlenswert ist es bei Frust ein Lächeln aufzusetzen, irgendwie merkt man das einem an und man wird nicht mehr für voll genommen, was im Grunde auch stimmt, aber das will ja niemand zugeben, weil sonst steigert sich der Frustfaktor im Quadrat zum siegreichen Grinsen des Gegenübers, der diese Feststellung gemacht hat und sich wahrscheinlich wie jeder andere der hier jetzt am Lesen ist fragt, wie es sein kann einen so langen Satz zu schreiben, ohne einen Fehler zu machen, ja hat der Typ denn Germanistik studiert, oder was?

Diesen Artikel habe ich für Stupidedia geschrieben. Den ganzen Artikel findest Du hier.

Neulich im Coop

Witz des Tages, gehört an der Coop-Kasse. Kundin: „Was ist das?“ Kassiererin: „Ein Los“. Kundin: „Warum müssen Sie das Los einscannen, kostet es was?“ Kassiererin: „Nein, sie können 1 Million gewinnen“ – Kundin: „und jetzt werde ich registriert?“ – Kassiererin: „Neeein-Neein, das ist nur für so“

Grazie Lucio Dalla

Dieser Artikel wurde gestern Mittwochabend fertig. Er entstand, nachdem ich mit Anuschka am Konzert von Lucio Dalla war. Ein wunderschönes Konzert, mit vielen der alten, schönen Lieder. Ich liess den Artikel noch in der Warteschlaufe, um ihn heute noch einmal in aller Ruhe durchzulesen. Und dann kam die Meldung, die mich in Tränen auflöst. Lucio Dalla ist in der Nacht auf den 1. März 2012, kurz vor seinem 69. Geburtstag gestorben.

Als ich 1988 mein erstes Lucio Dalla-Konzert besuchte, war das Hallenstadion randvoll mit hüpfenden Italos, die einander fröhlich singend die Hände gaben und hier in der Schweiz mit Wehmut den Klängen aus der Heimat lauschten. Zusammen mit Gianni Morandi rockte er auf der Bühne und verband Menschen aller Generationen..

24 Jahre später war freilich alles etwas anders. Lucio Dalla ist seit einigen Jahren pensioniert und mit ihm sein Publikum. Das raue Hallenstadion von damals ist heute das edle KKL in Luzern. Beim Betreten des Konzertsaales wird man aufgefordert die Jacke an der Reception abzugeben, das Ticket ist an einem halben Dutzend gut betuchten Kontrolleuren vorbeizuschleusen, ehe man in einen engen Holzstuhl gepfercht wird. Meine zauberhafte Frau und ich werden sogleich umgeben von Italos – allerdings hüpfen diese genausowenig wie Luco Dalla. Gefühltes Durchschnittsalter: knapp unter 60. Was erwartet uns wohl auf der Bühne, wenn sich vor derselben das Publikum nur deswegen an den Händen hält, damit es nicht von den Stühlen kippt?

Retro ist Trumpf

Ich habe acht Konzerte gehört mit Lucio Dalla – das Konzert in Luzern war eines der schönsten. Einzelne Lieder liessen Tränen der Freude oder der Erinnerung an Früher über die Wangen kullern. Etwa „Caruso“ – ein Lied aus dem Jahre 1986, das von Bocelli und Pavarotti nachgesungen wurde, aber nur im Oiginal von Lucio Dalla jedes Herz zum Schmelzen bringt. „Piazza Grande“ (1972), „Anna e Marco“, „L’anno che verrà“ (beide aus dem 1979), „Se io fossi un Angelo“ (1985). Dalla spielte die ganz grossen Hits vergangener Tage, Lieder, die mir in meinem Leben immer wieder das Leben retteten. Ihm vozuwerfen, er sei in den 80er-Jahren stehen geblieben ist aber falsch. Der Cantautore hat unzählige Lieder für andere Künstler geschrieben und veröffentlichte neben diversen experimentellen Projekten, 2011 sein 29. Album mit neuen Liedern. Hört man in den Aufnahmen der Studioversionen, dass es sich bei Dallas Stimme nicht mehr um einen Jungspunt handelt, war am Konzert davon gar nichts zu hören. Ob es daran gelegen hatte, dass die restliche Band besonders im ersten Teil des Konzerts punkto Begeisterung eher etwas zrückhielt, oder ob wir Zuhörer im hohen Alter einfach nicht mehr gut hingehört haben, sei mal dahin gestellt. Die Töne jedenfalls streichelten die Seelen der Fans, denn Lucio wusste ganz genau, welche Lieder seine Fans von ihm hören wollten. Nämlich die Zeitlosen, wunderschönen Melodien, mit den manchmal aufmüpfigen, oft philosophischen Texten.

Heute, nur drei Tage nachdem ich ihm fast die Hand reichen konnte, nur drei Tage nachdem er mir noch ein letztes Mal „Caruso“ vorsang, verstarb er an einem Herzanfall. Dass ich mich noch während den Gesang bei Anuschka unter Tränen bedankte, dass ich mir dieses Konzert schenkte, macht den Moment noch einmal zauberhafter. Kreise die sich schliessen.

Grazie Lucio, mi mancherai assai

Presse: Die Zeit, il sole, wikipedia

Preisbindungen sind der falsche Weg

Ich bin gegen die Buchpreisbindung. Allerdings muss ich zuerst eines der Argumente meiner Mit-Gegner kritisieren, wonach es für einen Schriftsteller „den Braten nicht fett macht“, ob er pro Buch Fr. 1,90 oder Fr. 2,40 bekommt. Eine Frau hat das behauptet, an deren Namen ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnere. Was sie sagt ist aber Blödsinn. Nach 6 Monaten Arbeit und 1000 verkauften Büchern 1’900 oder 2’400 Franken verdient zu haben, bedeutet für einen Schriftsteller sehr wohl einen bedetsamen Unterschied. Ein Widerspruch – davon haben die Befürworter aber auch ein paar parat.

Der gerechte Lohn für Autoren ist wirklich der einzige Grund, warum man für die Buchpreisbindung einstehen könnte. Es verwundert demnach nicht, dass die Schar der Schweizer Buchautoern praktisch geschlossen hinter der Preisbindung steht: es geht um ihren Zahltag. Genauso gut könnte man aber einen Metzger fragen, ob er damit einverstanden wäre, dass Hackfleisch künftig überall 30 Franken das Kilo kosten soll. Mir als (nicht Buch-)Autor und Texter würde eine solche Preisbindung natürlich auch gefallen. Meine 10 Schweizer Rappen die ich pro Wort verlange, stehen jedoch in krasser Konkurrenz zu den 1-2 Euro-Cent, die ein Deutscher Texter durchschnittlich verlangt.

Blendet man das Argument Lohngarantie einmal aus, hört man auf Befürworterseite oft von der Gefahr des „Buchladensterbens“. Kleine Produktionen hätten auf dem Mainstream-Markt keine Chance mehr, weil die grossen Buchläden uns mit billigen Massenproduktionen aus dem Hause Donna Leon und Paolo Coelho überschwemmen werden. Meine Frage dazu: muss ich als Konsument für Bücher mehr bezahlen, damit die Verkaufsstrategie eines kleinen Buchladens aufgeht? Die Entscheidung in aller Ehren, keinen Mainstream-Müll und auch keine Pferdekalender und Jux-Tassen im Sortiment führen zu wollen – aber warum traut man mir als Konsument nicht einfach zu, für Qualität freiwillig mehr bezahlen zu wollen? Buchleser sind nicht Zombies die auf Schnäppchenjagd gehen. Buchleser mögen Qualität, Beratung, Ambiente. In anderen Worten: wenn es für das Überleben von Spartenbücherläden nötig ist, im gleichen Lokal Tassen und Farbstifte zu verkaufen: warum nicht?

Zur Veranschaulichung noch einmal das Beispiel Metzger. Ein Stück bestes Kobe-Rindfleisch kostete bis vor wenigen Jahren locker 500 Franken das Kilo. Inzwischen wird das Edel-Rind auch ausserhalb Japans gezüchtet und im Internet finden sich deutlich tiefere Kilopreise. Der Todesstoss für eine Metzgerei, die ausschliesslich das edle Fleisch verkauft. Wäre der Konsument wohl mit einer Preisbindung einverstanden? Sagen wir 400 Franken pro Kilo? Kaum. Der Metzger kann nicht auf eine gesetzlich verordnete Preisbindung hoffen, sondern muss billigeres Fleisch mit ins Angebot nehmen um die Massen anzuziehen. Er muss sich mit anderen Metzgern zusammenschliessen, um grössere Mengen günstiger einkaufen zu können. Darüber hinaus wird er gezwungen sein, die Verkaufsqualität zu fördern, Kundendienst zu leisten und für den Erfolg hart zu arbeiten.

Es braucht keinen staatlichen Schutz für winzige Buchläden, Kleinstverlage und Schweizer Autoren, sondern ganz einfach Qualität. Eine Tasse Kaffee kostet im Sprüngli am Paradeplatz Fr. 7.50 und trotzdem findet man dort kaum mal einen freien Platz. Meine Wörter kosten 5mal mehr als in Deutschland und trotzdem finde ich Abnehmer. Der Preis richtet sich nach Qulität und Nachfrage. Falls also tatsächlich bald sämtliche kleinen Buchläden, mit oder ohne Buchpreisbindung schliessen müssen, könnte das auch daran liegen, dass sich die Gesellschaft gewandelt hat und ganz einfach keine Nachfrage mehr für Qualität und Beratung besteht. Wetten, dass das aber nicht passieren wird?

Erwarten wir zuviel vom Schweizer Fussball?

Wenn erst mal die dicken Schlagzeilen um den „Fall Xamax“ aus den auf Dramaturgie getrimmten Zeitungen verschwunden sind, ist die Zeit gekommen, den „Patient Fussball“ etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Als vorläufige Hauptursache der Erkrankung werden ausländischen Investoren gehandelt – der Ursprung des Problems ist aber ein ganz anderer: zu hohe Erwartungen.

Der Fussball erfüllt nicht erst seit gestern eine enorme Anziehungskraft. Dank der Unterstützung und dem Erfolg in der breiten Bevölkerung passierte irgendwann aber das, was bei jedem Wirtschaftsystem passiert: es gibt ein paar wenige die Geld verdienen und reich werden, und ganz viele die bezahlen und Arm bleiben. Ins Fussballjargon übertragen spielen die Reichen in der Champions League und die Armen nicht. Was für wenige Clubs Geldsegen und Hochglanzfussball bedeutet, ist für alle anderen Clubs der jeweiligen Landesligen vor allem eine Kostenschleuder. Ihnen bleibt höchstens die Freude über den gewonnen Stellenwert des einheimischen Fussballs.

Ob man will oder nicht: man muss ja konkurrenzfähig bleiben. Der FC Lausanne-Sport zum Beispiel – derzeit sportlich Letztplatzierter der Schweizer Super-League – muss mit einem Jahresbudget auskommen, das halb so hoch ist wie der Startbonus den der FC Basel für die Teilnahme an der Champions League bekommen hat. Man kann argumentieren, Lausanne sei ein zu kleiner Verein, der wenig Unterstützung aus der regionalen Wirtschaft geniesst. Dies wiederum lässt die Frage offen, welche Region denn tatsächlich genügend einheimische Investoren findet um den teuren Fussball bezahlen zu können. Wenn nämlich einem FC Basel zusätzliche Millionen zur Verfügung stehen, brauchen YB und Zürich ebenfalls mehr Geld um den Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren und Clubs wie der FC Lausanne-Sport brauchen zusätzliche Millionen, um nicht abzusteigen.

Damit kommen wir in Neuenburg an. Nach dem Rückzug des langjährigen Präsidenten und Geldgebers Gilbert Facchinetti musste man sich beim FC Neuchâtel Xamax nämlich Gedanken machen, wie die ganze Chose noch zu finanzieren ist. Man liess sich von der Einmal-Investition eines osteuropäischen Barons verführen – aber nicht etwa aus lauter Gier, sondern weil man keinen anderen mehr gefunden hatte, der das Millionen-Spiel einfach so mitmacht. Spiel, das nicht nur von der Kuhmilch Champions League angetrieben wird, sondern auch von den Vermarktern, die dem schicken Fussball ein schönes Umfeld bieten wollen. Zu diesem Zweck werden Mindestansprüche an Stadien, Komfort und Sicherheit gestellt, die per se das Budget eines „Schwanzclubs“ schon mal strapazieren. Wie sollen kleine Clubs da noch Investitionen in die sportliche Existenz tätigen können, ohne sich entweder zu verschulden, oder sich einem ausländischen Investor an den Hals zu werfen?

Eine Lösung könnte sein, die Anforderungen und vor allem die Erwartungen an den (Schweizer) Fussball herunter zu schrauben. Unlängst äusserte ich die Meinung, dass ein Spitzenplatz in der zweithöchsten Liga wirtschaftlicher und sportlich interessanter sein könnte, als sich mit den Kellerkindern der obersten Liga um einen viel zu teuren Platz an der vermeintlichen Sonne zu prügeln. Liegt die Zukunft des bezahlbaren Fussballs gar im Aarauer Brügglifeld Aarau oder in der Winterthurer Schützenwiese? Unter diesem Aspekt könnte man sogar freiwillig von einem Aufstieg absehen, weil er viel zu teuer ist. Eine Praxis, die in Amateurligen auch anderer Sportarten, gang und gäbe ist.

Denn: 80 Prozent der Fussballvereine arbeiten defizitär. Das hat in den wenigsten Fällen mit Misswirtschaft oder kriminellen Investoren zu tun, als viel mehr mit der überbordenden Erwartungshaltung. Nicht etwa die Zuschauer fordern immer grössere Fussballarenen und hochkarätige Superstars. Es sind die Manager und Strategen, die Gewinnoptimierer und Vermarkter der Ligen, die Fussball als wachstumsoptimiertes Unternehmen betrachten, und nicht in erster Linie daran interessiert sind, dem Volk eine schöne Sportart zu schenken. In anderen Worten: das Symptom im Fall Xamax heisst zwar Bulat Tschagajew – der eigentliche Ursprung der Krankheit ist aber die Sportart selber, die sich an der Champions League orientiert, statt am ursprünglichen Zweck, dem Volk Unterhaltung zu bieten. In anderen Worten: wir werden nicht umhin kommen, den Hochglanz-Fussball als eigenes Wirtschaftssystem zu betrachten und „unseren“ Fussball wieder etwas volksnäher zu bewirtschaften – dann interessieren sich möglicherweise auch einheimische Investoren wieder für den eigenen Fussball.

15. Februar 2012

Das Leben ist ein langer Weg und irgendwann kommt man an. So ähnlich sieht wohl fast jeder Mensch das Leben, wobei „ankommen“ keiner genau definieren kann. Die einen sehen im Überleben der Schulzeit oder im Erreichen des Pensionsalters das Ende, andere wollen verheiratet sein oder geschieden, den Himalaya bestiegen oder tot sein. Viele kommen sogar an, merken es nicht und gehen weiter. Der Weg ist das Ziel – wohl einer der grössten Irrtümer der Menschheit.

Für mich war immer klar, dass mir klar sein würde, wenn die Zeit zum ankommen gekommen ist. Ich würde vor einer Tür stehen die sich öffnet und das was ich sähe offenbare es mir wir ein Blitzlicht aus dem Regenbogen. Der perfekte Moment, der keine Fragen offen lässt. Für jemanden der weder an Zufälle noch an Schicksale glaubt, lässt eine solche Überzeugung jedoch viele Irrwege offen. Gewinne ich viel Geld? Erkenne ich den Sinn des Lebens? Oder erfahre ich, dass wir nur in einer Matrix leben und ich dem weissen Häschen folgen muss?

Es kam natürlich anders. Im Alter von 42 Jahren stand ich vor besagter Tür die mir geöffnet wurde. Es blendete sich eine zurücklaufende Digitaluhr ein. Mit Hundertstelsekunden, eine wie beim Skirennen. Nur rückwärts. Genau im gleichen Moment als die Türe geöffnet wurde, blieb die Uhr bei Null stehen. Es schwappte eine blinkende Eins auf grünem Grund auf, der linke Ski war schon bereit durch die Luft gewirbelt zu werden, der Pokal schon in die Höhe gestreckt, Girlanden und Glitter fielen vom Himmel, Rudi Carrell rückte sich ins Bild und präsentierte mit ausgestreckten Armen den ersten Preis. Ähnlich wie man es dem Sterben nachsagt, passierten in der gleichen Sekunde noch weitere Dinge: sämtliche wesentlichen Bilder rasten mir durch den Kopf, der Magen zog sich zusammen und viele kleine Ameisen huschten durch Arme und Beine. Wahrscheinlich die roten, ganz kleinen, fiesen, die immer kommen wenn etwas dieser Grössenordnung passiert. Rudi Carrell trat einen Schritt zurück, die Bilder flossen weiter, die Eins blinkte noch immer, am Boden legte sich ein farbenfroher Glitterteppich. Und wir befinden uns noch immer in der gleichen Sekunde. Der Spot schwenkte nach links und jetzt sah ich SIE.

Anuschka, 41, wunderschön.
In den meisten Beziehungen die Menschen führen müssen, stimmt entweder das Aussehen, das Geld, die Liebe, der Geist, das Auto, viele Kinder und im besten Fall sogar mehr als etwas von alle dem. Aber das kommt nur im Fernsehen vor. Wir gingen die sieben Stufen hoch bis zu ihrer Wohnung und verschmolzen dort mit dem Sofa. Erst sechs Stunden später sollte ich wieder im Auto sitzen und von da weggehen, wo ich seit sechs Stunden wusste, bleiben zu wollen. Ein paar Tage und Auseinandersetzungen mit der Realität des bisherigen Lebens später, war ich zum wiederholten Male da, auf dem Sofa, schmelzend. Mir war längst klar, dass nichts so bleiben wird wie es war. Denn Sie ist nicht einfach nur Sie, Sie ist SIE!

SIE, die Frau die ich heiraten werde, obwohl ich das nicht wieder in Erwägung gezogen hätte.

SIE, deren Seele meine Seele berührte, obwohl ich an eine Existenz einer solchen nicht glauben wollte.

SIE, die mit ihren zauberhaften Augen, ihren beeindruckenden Worten, der ruppigen Art, dem entzückenden Duft, den direkten Worten und den zarten Gesten mein Herz schon erobert hatte, bevor Rudi Carrell die Arme fertig ausgestreckt hatte. Ich habe auf eine Art Nähe und Liebe erfahren dürfen und diese zauberhafte Frau in wenigen Wochen besser kennengelernt, als mir andere in 25 Jahren hätten näherkommen können. Ich will bestimmt niemanden zu nahe treten, aber was will das Matterhorn schon gegen einen Himalaya ausrichten. Sie ist SIE und es war vom ersten Moment klar, dass sich hier zwei Seelen gefunden haben, auf ihrem steinigen Weg bis zum Ankommen.

Einen Monat nach der ersten Begegnung stand Anuschka in der Barmelweid ein mehrwöchiger Aufenthalt bevor. Sie sollte sich von den Folgen eines Lebens erholen, das es nicht immer gut mit ihr meinte. Auch für sie war es inzwischen klar, dass ihre bisherige Nutz-Beziehung ein verdientes Ende nehmen würde und der schöne, grosse Mann auf dem Sofa, mit den starken Händen und dem grossen Herzen, die Liebe ihres Lebens ist. Während ihrem Aufenthalt erfolgte „zu Hause“ der Rausschmiss, der nur eine konsequente Folge von enttäuschten Erwartungen war. Mein Leben in Kisten verpackt, fand ich am anderen Ende des Aargaus die neue Bleibe bei Anuschka. Reine Zweckmässigkeit zu erkennen, fällt an dieser Stelle nur Aussenstehenden ein, oder jenen die es einfach so sehen wollen. Noch in der gleichen Woche war uns aber klar, dass wir tun werden, was seit gestern an das Datum des 15. Februar 2012 gebunden ist und im örtlichen Ratsgebäude vollzogen werden soll. Anuschka und ich werden heiraten.

Endlich ankommen! Endlich geliebt werden! Endlich für jemanden da sein ohne den ständigen Kampf um Anerkennung. Der Hoster dieses Blogs hat zu wenig Speicherkapazität und der Leser vermutlich zu wenig Geduld, um jede Wendung und jedes Gefühl der letzten drei Monate zu erfassen. Sie waren gross und ehrlich, anstrengend und intensiv. An Vergangenheiten zehre ich mehr als sie, doch sie zählen immer weniger, denn nicht gestern findet man sein Glück, auch nicht morgen, sondern hier und heute. Mein Lieblingssohn war in dieser Zeit oft bei uns es erfüllt mich mit Freude, dass es ihm bei uns so gut gefällt. Erst vor ein paar Tagen erhielt ich eine lange E-Mail von einem 10-Jährigen, der sehnsüchtig wieder hierher kommen wollte. Ich kann ihn verstehen.

Bilanz 2011 & Budget 2012

Welch nettes Stöckchen doch dahergeflogen kam! Es heisst ganz einfach „Bilanz 2011“. Eigentlich ideal um mit dem „Elfi“ aufzuräumen und das Zwölfi“ in gewohnt prokastinierender Art anzugehen. Als ich anfing zu antworten merkte ich, dass mir das 2012 aber viel mehr am Herzen liegt, weshalb ich das Rückblick-Stöckchen einfach mal um das Budget 2012 erweitere.

Zugenommen oder abgenommen?

Je nach dem… Gewicht: abgenommen, Zuversicht: tendenz zunehmend, Geldbeutel: aufgrund Entleerung 2011 ist 2012 kein Abnehmen mehr möglich.

Haare länger oder kürzer?

Kürzer und zwar massivst. Nach unfreiwilliger Skin-Head-Phase finde ich jedoch Gefallen an der Kürze, die 2012 so bleiben wird

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?

Physisch tendiere ich zum Schielen, was die Schärfe angeht. In Zukunft, steht die langfristige Planung der näschten zwei Stunden im Zentrum. Im Moment steht die Frage im Raum: reicht der Kafi noch bis Ende Stöckchen?

Mehr ausgegeben oder weniger?

Eher weniger. Jedenfalls weniger Geld. Alles andere war ja keine Ausgabe, sondern eine Investition. Und die wird sich im neuen Jahr Rechnen, Ihr werdet schon sehen!

Der hirnrissigste Plan?

Der Versuch den Nippel durch die Lasche zu ziehen und mit der kleinen Kurbel ganz nach oben zu drehen. Dort eschien auch schnell der Pfeil und da drückte ich auch drauf, doch leider ging das Ding nicht auf. Beim neuen Plan beschränke ich mich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens.
Die gefährlichste Unternehmung?

Den Selbstversuch des Wattenbäuschchenanwerfens.

 

 

Der beste Sex?

Klare Wetterbesserung gegen Ende Jahr. Tendenziell installiert sich das Hochdruckgebiet direkt über Brittnau. In Schlafzimmernähe ist mit stürmischen Böen und starken Gewitterstürmen zu rechnen. Wir werden Fenster und Türen schliessen müssen und das Haus nur im Notfall verlassen.

Die teuerste Anschaffung?

Ein Laptop. Und der Ersatz für den Laptop, den allerdings Interdiscount zahlen musste, obwohl sie nicht wollten. Die teuerste anschaffung 2012 dürfte ein neuer Laptop sein. Mit vorinstalliertem Google und Internetz.

Das leckerste Essen oder Getränk?

Alles selbstgekochte, dazu Cola Zero – das wird auch 2012 so bleiben, schliesslich bin ich der König der Küche

Das am meisten beeindruckende Buch?

Leider gibt es viel zu viel Schrott auf dem Büchermarkt. Und die halbwegs tauglichen werden in teuren Fernsehsendungen von den immer gleichen Pseudointellektuellen so hochgejubelt, dass das Interesse verfliegt.
Der ergreifendste Film?

Super 8 – wobei, was heisst schon ergreifend? Manchmal ist es der Schauspieler, oder die Musik, oder der Regisseur. Es gibt keine Filme die von vorne bis hinten Bestnoten verdienen.

Die beste CD?

BAP – Halv Su Wild, oder Adele – 21

Das schönste Konzert?

Nochmal BAP, Private Session mit Durchlaucht Wolfgang Niedecken in Aarau

Die meiste Zeit verbracht mit..?

Mir – wie es sich gehört!

Die schönste Zeit verbracht mit..?

Miss Sunshine

Vorherrschendes Gefühl 2011?

Es muss sich was ändern

2011 zum ersten Mal getan?

Mit jemandem ganz Besonderen über Depressionen gesprochen. Und meinen Seelenpartner gefunden (dazu ist zu sagen, dass ich an den Zauber nie geglaubt hatte – Mann kann sich irren, imfall)

2011 nach langer Zeit wieder getan?

Angekommen, Ruhe finden, Liebe spüren.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?

Auf die trügerischen Versprechen von Krankenkassen, Steuerämter und Inkassostellen, nun die „letzte Mahnung“ geschickt zu haben. Auf Gesetze die man genau so gut nicht einhalten muss (sie 4UTV).

Auf Papierkram (wie immer).

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?

Von mir. Wobei ich natürlich keine Sache bin und ich sie nicht einmal überzeugen musste.Wir sahen uns und es war klar.

Das schönste Geschenk, das ICH jemandem gemacht habe?

Ich habe dem Ex einer Ex einen Lebenswunsch erfüllt. (Mir übrigens auch, deshalb fiel es auch ein bisschen leichter)

Das schönste Geschenk, das MIR jemand gemacht hat?

Ein Zuhause. Vertrauen. Liebe. Nicht mehr Gast zu sein, sondern willkommener Partner.

Der schönste Satz, den jemand ZU MIR gesagt hat?

„Du besch de beschti Papa wo’s get“

Der schönste Satz, den ICH zu jemandem gesagt habe?

*für mich behalte*

Beste Entscheidung?

FC Aarau Fan zu sein. Es ist unglaublich, wie etwas das andere mit einem Lächeln blöd finden, im Leben Halt geben kann. Soziale Umfelder – das Facebook von früher, sozusagen.

Schlechteste Entscheidung?

Einem Scharlatan geglaubt zu haben, er wolle sich bessern. Ich habe für ihn Artikel aus dem Goggiblog gelöscht. Daraus ergibt sich allerdings die beste Entscheidung 2012: Ich stelle sie wieder online.

Angst 2011?

Die Ungewissheit. Die Anst, dem Druck nicht zu bestehen. So spannend und abenteuerlich die Reisen auch sein mögen: jeder braucht Halt – eine Hand die ihn führt oder wenigstens den Weg zeigt. Für das neue Jahr bleibt eine Restunsicherheit, Schritte mögen zu gross sein. Aber dafür muss man sich nur erlauben, auch mal einen zurück zu gehen, dann geht’s.

Seltsam 2011?

Gewisse Fügungen, die weder auf Zufall, noch auf Schicksal beruhen können.

Nerv 2011?

Ja*

*Namen der Redaktion bekannt

Wutanfall 2011?

Sowas passiert mir nicht mehr. Ich bin jetzt alt.

Persönlicher Höhepunkt des Jahres 2011?

Gruppenkuscheln mit A + R*

*Namen der Redaktion bekannt

(und etwas materieller: eine Titelseite in einer Zeitug gehabt zu haben… *gutanfühlt*)

Persönlicher Tiefpunkt des Jahres 2011?

Es gab keine Tiefpunkte, nur Schlechtwetterfronten. aber die gehen wie immer vorüber.

2011 war mit einem Wort…?

Superkalifragilistischexpialigetisch (so wird 2012 übrigens auch. ich schwör!)

Notizen für 2012?

Notizpapier kaufen.