Neulich beim Beobachter

Vor kurzem stellte der Beobachter hier die Frage, wem ein Kind gehört, wenn der Ehemann seit fünf Jahren ungeschieden getrennt lebt und der Erzeuger ein langjähriger Partner ist. Hier die ganz ehrlich ernst gemeinte richtige Antwort.

Liebe Antragsstellerin

Bildschirmfoto 2015-08-06 um 11.09.59Das geht ganz einfach. Sie müssen das Anerkennungsformular dem Einwohneramt der Gemeinde und die Geburtsmeldung an die kantonale Stelle für aussereheliche Geburten schicken und die entsprechenden Gebühren von Fr. 67.95 und 81.30 entrichten. Wenn Sie das verwechselt haben, reichen Sie ganz einfach online ein Widerufungsgesuch ein (Fr. 30.00). Wird es nach Abklärungen und DNA-Test genehmigt, können Sie problemlos das Anerkennungsformular dem Einwohneramt der Gemeinde und die Geburtsmeldung an die kantonale Stelle zustellen, unter den oben erwähnten Kostenfolgen. Falls der Antrag abgelehnt wird, müssen Sie ein formelles Mutterschaftsgesuch einleiten. Dafür nehmen Sie sich am besten einen Anwalt, der die formelle Beantragung binnen der gesetzlich vorgeschriebenen Frist von 60 Tagen einreichen wird. Aber Achtung: Wird diese Frist verpasst, müssen Sie das in der Zwischenzeit in einem Heim untergebrachte Kind bei der Meldestelle für uneheliche Kinder registrieren lassen. (Gebührenpflichtig), wonach das Dossier für die legalisierung Ihres Kindes und dem rechtlichen Anspruch der leiblichen, respektive der gesetzlichen Eltern unter Berücksichtigung der Angaben auf dem Anerkennungsformular beim Einwohneramt der Gemeinde und der Geburtsmeldung bei die kantonale Stelle unter Einbezugnahme von gerichtlich angeordneten Interviews und dem Beizug eines amtlichen Psychiaters ein Gutachten erstellt wird. Die Kosten trägt die Antragstellerin.

Leider sind die amtlichen Psychiater derzeit voll ausgelastet, weshalb eine Wartezeit von drei Jahren nicht unüblich ist. Die Kosten für die Unterbringung des Kindes in einer nun nötigen behördlichen Schutzeinrichtung muss dabei die Antragstellerin tragen. Solche Einrichtungen werden derzeit leider nur in Tschierv (GR) und Bulle (VD) betrieben, mangels Unterbringungsmöglichkeiten und auf Zeltstädte will man vorläufig verzichten.

Sollten Sie übrigens einer dieser Zahlungen (von inzwischen Fr. 85’097,35) nicht nachzukommen imstande sein, erhalten Sie unkomplizierte Hilfe beim regionalen Sozialamt. Stellen Sie dort einen Antrag auf Kostenentlastung, aber bitte haben Sie Verständnis, dass eine Kostengutsprechung nur nach genauen Abklärungen möglich ist. Bestellen Sie bei Ihrem Anwalt eine Kopie Ihres Dossiers und achten Sie im Besonderen darauf, dass das Anerkennungsformular des Einwohneramtes der Gemeinde und die Geburtsmeldung der kantonalen Stelle beigelegt wird. Wird dieses Vergessen, kommt es oft vor, dass das Migrationsamt Ermittlungen wegen illegaler Kinderadoption einleitet. Davor müssen Sie siich in der Regel nicht fürchten, auch wenn das Ausfüllen des Formulars „Aussetzungsgesuch für Freiheitsentzung während der Abklärung von gesetzlichen Ansprüchen an die Erziehungsberechtigung Minderjähriger“ auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig wirkt. In den meisten Fällen müssen Sie nicht ins Gefängnis, allerdings sollten Sie sich fernhalten von Drogen und Alkohol, denn nicht selten schreitet in solchen Fällen die Suchtmittelprävention voreilig ein und meldet den Verdachtsfall an die Stelle für Vorsorgemassnahmen im Suchtmittelbereich. Das kommt allerdings eher selten vor und kann mit formlosem Antrag an die Bundesstelle für irrtümlich eingeleitete Schutzmassnahmen im Bereich von Drogenmissbrauchsdelikten“ aufgehoben werden.

Bedenken Sie bitte, dass Ihr Kind inzwischen in die dritte Klasse geht und die Einschulungskosten in die Erfolgsrechnung mit einzubeziehen sind. Diese erhalten Sie erstattet mit dem Formular „Rückerstattung von Schulunterstützungsgeldern in Härtefällen“. Allerdings ist die Warteliste lang. Wenn Sie diese Ratschläge befolgen und nichts Unerwartetes eintrifft, können Sie Ihr Kind kurz vor Lehrstellenantritt erstmals herzlich in die Arme nehmen. Herzlichen Glückwunsch.

Mit freundlichen Grüssen

Departement für sinnlose Bürokratie
Der Departementsvorsteher.

 

 

 

Torfeld Süd: Noch einmal 40 Tage warten

torfeld_ballDie Mitteilung ist wie Balsam auf die Wunden derer, die sich seit Jahren für den Bau eines neuen Stadions einsetzen. Von den vielen Rückschlägen gezeichnet, mag aber noch niemand so recht jubeln. Gegen den Entscheid können die involvierten Parteien nämlich 30 Tage lang Beschwerde führen, ab Zustellung des Entscheides. Vor dem 1. März braucht man also gar nicht an die Spatenstich-Schaufel zu denken.

Der Wortlaut der regierungsrätlichen Mitteilung:

«Gegen die Baubewilligung der Stadt Aarau für den Neubau eines Fussballstadions wurde Beschwerde erhoben. Der Regierungsrat hat die Anträge und Ausführungen der Parteien geprüft. Nachdem eine gütliche Einigung zwischen den Parteien nicht möglich war, hat der Regierungsrat nun an seiner Sitzung vom 21. Januar 2015 über die gegen den Stadion-Neubau erhobene Beschwerde befunden und sie vollumfänglich abgewiesen. Die rechtliche Überprüfung ergab, dass die strittige Bewilligung eines Multiplexkinos und der Verkaufsfläche von 2’000 Quadratmeter für Sportartikel, die Erschliessung und die Verkehrsbelastung rechtmässig sind. Der Beschwerdeführer hat nun die Möglichkeit, innert 30 Tagen seit Zustellung den Entscheid des Regierungsrates an das Verwaltungsgericht weiterzuziehen.»

Das bedeutet: 40 Tage warten. Vorher weigere ich mich, mich unnötig zu freuen.

(Bild: rc.)

 

Die Ranger werden zur festen Institution

Längst ist die Hallwilersee-Region bekannt als wunderschönes Naherholungsgebiet. In den vergangenen Jahren schlug sich das auch in markant steigenden Besucherzahlen nieder.So entstand ein Projekt zum Schutze der Seeuferwege, welches nun nach erfolgreicher Testphase mindestens vier Jahre weitergeführt wird.

Best of rc. @ Wynentaler Blatt 2014 – März (1/5)

RANGERDie Stimmung im Panoramasaal des Seehotels Delphin war letztlich aufgeräumt. Bis in die Abenddämmerung wurden noch letzte Details geklärt, die den Auftrag der Ranger rund um den Hallwilersee umschreiben sollten. Zu klären war etwa, ob diese künftig Bussen verteilen dürfen, wenn beispielsweise Hundebesitzer sich nicht an die Leinenpflicht halten – was nicht selten vorkommen dürfte.Als dann die Gäste zum zweiten Teil des Abends geladen wurden, legte sich schon die Nacht über den See,doch die Gesichter der Beteiligten konnten heiterer nicht sein.

Hallwilersee für Mensch und Natur

Denn die neun Trägergemeinden, die beiden Kantone Aargau und Luzern, die Polizei – und nach dessen Gründung der «Verein Hallwilersee für Mensch und Natur», konnten sich darüber einigen, dass sich der Einsatz der Ranger rund um den Hallwilersee in den letzten drei Jahren bewährt hat und deshalb weitergeführt wird. «Ich bin sehr glücklich, dass es zur Gründung des Vereins gekommen ist, die Finanzierung ist gesichert, es kann weiter gearbeitet werden», sagte ein sichtlich zufriedener Hans Schärer gegenüber dem Wynentaler Blatt. Als Gemeindeammann von Beinwil am See war er beim Entstehen der Idee dabei und begleitete das Projekt bis heute als Präsident der Ranger-Steuerungskommission. Nun ist daraus ein Verein entstanden, dem Schärer aber nicht mehr als vorstehen will. «Für mich ist hier Schluss», erklärte dieser. Schon bei seiner Ansprache gab er zu verstehen, dass die vergangenen Jahre doch sehr zeitintensiv waren. «Ursprünglich wollten wir den Verein bereits im vergangenen Oktober gründen, doch ich habe den Aufwand unterschätzt. Nach zahlreichen Überarbeitungen und dem Berücksichtigen aller Wünsche wurde der formelle Akt heute vollzogen.»

Besucherzahl nimmt zu

«Es ist jetzt an der Zeit, frischen Kräften Platz zu machen», erklärte Schärer weiter und überlässt die Führung des Vereins dem Gemeindepräsidenten von Meisterschwanden, Ulrich Haller. Dieser betonte vor versammelter Gästeschar, dass der Hallwilersee eine Perle sei, die öffentlich zugänglich sein müsse. «Aber», präzisierte Haller später,«Die Besucherzahl nimmt stetig zu.Am vergangenen Wochenende hätten wir fast vierspurige Spazierwege gebraucht. Wir müssen zum Hallwilersee Sorge tragen und dafür braucht es Regeln.»

Sechs Ranger

Dass diese Regeln eingehalten werden, dafür sorgen sechs Ranger, die wie bisher unter der Führung von Bruno Fürst stehen. Sie werden auch künftig besonders an Wochenenden um den See patrouillieren, ganz nach dem Vorbild amerikanischer Nationalpärke. «Es sind keine Polizisten, sondern Personen, die eine Aufsichtsfunktion erfüllen. Ihnen liegt sehr viel daran, die prächtige Landschaft um den See zu erhalten», erklärte Präsident Haller.Alle sechs Ranger zusammen erfüllen knappe 100 Stellenprozente, die Arbeitsverträge werden in den nächsten Tagen undWochen noch ausgerarbeitet. «Bussen werden diese jedoch auch weiterhin keine verteilen können», präzisierte der Präsident, doch würden mit der Polizei gemeinsame Seeumgänge durchgeführt.Auch die Regionalpolizei aargauSüd war an den Verhandlungen dabei, an diesem Abend vertreten durch Leutnant Dieter Holliger.

Gemeinden und Kantone haben den Lead

Neben Ulrich Haller wird der Vorstand des Vereins komplettiert durch die Gemeinderäte Verena Christen (Birrwil), Jörg Remund (Boniswil), Christian Budmiger (Aesch), sowie Susana Geissbühler, als Vertreterin der Kantone. Das Jahresbudget liegt bei rund 100’000 Franken.Alle Träger sind an der Finanzierung des Vereins mit einem dem Seeuferanteil entsprechenden Beitrag beteiligt. In vier Jahren wird man erneut Bilanz ziehen und vielleicht liegen bis dann auch genauere Zahlen vor, wie sich der Besucherstrom am Hallwilersee entwickelt hat.

Dieser Artikel erschien im Wynentaler Blatt Nr. 9/2014.
Texte aus der Zeitung. Sie haben den Nachteil, dass man die richtige Ausgabe gekauft haben muss, um sie (nach-)lesen zu können. Egal ob es der grösste Schrott war, oder ein Glanzlicht der Weltliteratur: Verpasst man die Zeitung, ist der Text für immer weg. Aus diesem Grund erscheinen im Goggiblog meine kleinen Perlen aus dem Wynentaler Blatt. Für die Ewigkeit konserviert, sozusagen.

 

Riesenlärm um 1 Uhr nachts – und keiner merkte es

Vielleicht lag es am strömenden Regen, vielleicht verfügen die Reinacher aber einfach über einen unbiegsamen Tiefschlaf. In der Nacht vom Donnerstag auf den Freitag lärmten mehrere Motorsägen in Bahnhofsnähe, weil zwei Bäume gefällt werden mussten. Geweckt wurde davon anscheinend niemand.

Best of rc. @ Wynentaler Blatt 2014 – Februar (5/5)

baumDas Vorhaben wurde allerdings mit Flugblättern in der näheren Umgebung zum Bahnhof Reinach angekündigt. Gut möglich, dass sich die Nachbarschaft mit genügend Oropax eingedeckt hatte, damit die persönliche Ruhe nicht gestört würde.Um Punkt 1 Uhr in der Nacht wurde es nämlich laut. Ein Dieselmotor setzte eine grosse Leuchte in Betrieb, die den Arbeitsbereich von Förstern und Bahnmitarbeitern erhellen sollte. Deren Ziel war es, eine grosse Birke (und nicht etwa eine Buche, wie letzteWoche irrtümlich gemeldet) nahe den Geleisen zu fällen, ehe die abbrechenden Äste die Fahrleitungen beschädigen könnten. Dazu wurde ein langer Kran eingesetzt, der auf dem Parkplatz auf der anderen Seite der Geleise abgestellt wurde.

Strom wurde ausgeschaltet

Die Schwierigkeit lag also darin, die Stück für Stück abgetrennten Baumteile über die Drähte der WSB zu hieven. Genau aus diesem Grund musste die Aktion mitten in der Nacht durchgeführt werden. Nachdem das letzte Trämmli um 0.48 Uhr im Bahnhof Menziken einfuhr, konnte die Stromleitung für diesen Abschnitt unterbrochen werden, «Es wäre viel zu gefährlich », sagte Ueli Wanderon, Leiter der Forstbetriebe aargauSüd, «diese Arbeiten während der Betriebszeit auszuführen. Es reicht schon, in die Nähe der Stromleitungen zu kommen, um einen Schlag zu riskieren».

Ein Strunk bleibt stehen

Per Funk verbunden, koordinierten der Kranführer und der Mann im Baum die Schritte, die auszuführen waren. Erschwerend kam der Regen dazu, der just um 1 Uhr einsetze und während der ganzen, fast zweistündigen Aktion von allen Beteiligten Durchhaltevermögen abverlangte. Zuschauer gab es nicht viele. Die unmittelbar betroffenen Baumbesitzerinnen liessen sich das Spektakel nicht entgehen, aber ansonsten blieben Fenster geschlossen und auch über Beschwerden bei der Polizei fehlt bis heute jede Meldung. «Wie alt er wohl ist?» wollten Baumbesitzerin Brigitte Amstutz und ihre Freundin Rita Boog über die alte Birke wissen, um welche sich zentimeterdicke Efeu-Äste schlängelten. Die Begutachtung durch den Förster brachte nicht nur das Alter von rund 70 Jahren zutage, sondern auch die Tatsache, dass der Baum langsam morsch wurde. Damit war auch klar, dass der Entscheid, den Baum zu fällen, sicher nicht verkehrt war. Immerhin, ein etwa zwei Meter hoher Strunk bleibt stehen. Weil die Arbeiter schon da waren, schnitten diese auch noch einen Bergahorn weg, den in ein paar Jahren das gleiche Schicksal ereilt hätte. Gegen 3 Uhr in der Früh war das Spektakel vorbei und die Nacht hatte ihre gewohnte Ruhe wieder zurück.

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Dieser Artikel erschien im Wynentaler Blatt Nr. 9/2014.
Texte aus der Zeitung. Sie haben den Nachteil, dass man die richtige Ausgabe gekauft haben muss, um sie (nach-)lesen zu können. Egal ob es der grösste Schrott war, oder ein Glanzlicht der Weltliteratur: Verpasst man die Zeitung, ist der Text für immer weg. Aus diesem Grund erscheinen im Goggiblog meine kleinen Perlen aus dem Wynentaler Blatt. Für die Ewigkeit konserviert, sozusagen.

 

«Man muss schwach sein, um seine Stärken zu kennen»

Bei der traditionellen Auswahl der Kartensujets der Stiftung Lebenshilfe im Februar, stand einerseits ein bestimmtes Thema im Vordergrund, zum anderen war die Kreativität der Klienten gefragt. Die Karten zum Thema «Sport» werden an gegen 9000 Adressen versandt – ausgewählt wurden sie von einer prominenten Jury.

Best of rc. @ Wynentaler Blatt 2014 – Februar (4/5)

hochuliDen rund 60 Zeichnungen, die an den Wänden der Stiftungsräumlichkeiten hingen, war die pure Lebensfreude der Zeichnenden anzusehen. Beim Thema Sport waren natürlich die Olympischen Spiele oft Thema, aber ganz besonders waren die Künstler von allen möglichen Ballsportspielen angetan. Fussbälle, die hundertfach ins Tor flogen, Federbälle, und ein Basketball schafften es schliesslich in die Kränze und werden bald als Kunstdruck an 9000 Adressaten verschickt. Nach einer Auswahl von zehn Arbeiten durch das zahlreich erschienene Publikum war es schliesslich eine prominent besetzte Jury, welche die drei besten Arbeiten küren durfte.

Politisch und fachlich korrekt

Damit die Wahl politisch korrekt verlaufe, könne man auf die Dienste von Regierungsrätin Susanne Hochuli zählen, sagte Geschäftsführer Martin Spielmann bei der Vorstellung der Jury. Als Vertreter der Wirtschaft nahm Grossrat Andreas Glarner Einsitz in das wichtige Gremium und den künstlerischen Aspekt hielt Malerin Vreni Würsch im Auge. Komplettiert wurde die Jury durch Martin Aeschbach, Renate Annen und Monica Künzler von der Stiftung Lebenshilfe. Die Wahl der besten Zeichnungen sei ihnen nicht leicht gefallen, sagten die drei Erstgenannten später bei der Vorstellung der Siegerarbeiten. Die Gewinner Kadir Uysal, Damaris Gloor und ein überschwänglich glücklicher Beat Weber hätten in ihren Arbeiten «Ziele erkannt, die mehrfach erreicht werden können», wie es etwa Vreni Würsch erklärte. Susanne Hochuli resümierte mit einem Leitsatz, der auch an ihrer Bürowand zu lesen sei: «Man muss schwach sein, um seine Stärken zu kennen.»

Breakdance-Schnellkurs

Ein ganz besonderer Höhepunkt war schliesslich der als Pausenfüller gedachte Auftritt der «Stumble Crumble Crew». Nachdem die Breakdancer ihre atemberaubende Akrobatik unter Beweis stellten, boten sie den Zuschauern einen Breakdance-Schnellkurs. Spontan traute sich auch eine Vielzahl Klienten aufs Parkett und zeigten ein paar überraschende «Moves». Gestärkt durch einen reichhaltigen Apéro, der ebenfalls unter dem Thema «Sport» stand, fiel die sportliche Höchstleistung natürlich besonders leicht.

lebenshilfe

Dieser Artikel erschien im Wynentaler Blatt Nr. 9/2014.
Texte aus der Zeitung. Sie haben den Nachteil, dass man die richtige Ausgabe gekauft haben muss, um sie (nach-)lesen zu können. Egal ob es der grösste Schrott war, oder ein Glanzlicht der Weltliteratur: Verpasst man die Zeitung, ist der Text für immer weg. Aus diesem Grund erscheinen im Goggiblog meine kleinen Perlen aus dem Wynentaler Blatt. Für die Ewigkeit konserviert, sozusagen.

 

upc cablecom: Zwei Lügen in zwei Zeilen

Die Mitteilung: «Helfen Sie mit, unsere Umwelt zu schonen und verzichten Sie auf eine Papierrechnung. Sie sparen damit auch Geld, denn ab 1. Januar 2015 verrechnen wir pro Papierrechnung CHF 3.-» …so ein Blödsinn.

upc-papier

Liebe upc cablecom

Sagt mal, werdet ihr nicht einmal mehr rot beim Schummeln? Ich meine nicht die Tatsache, dass bei der abonnierten Internet-Leistung längst nicht das raus kommt, was versprochen wird. Ich meine den Teil mit der Umwelt. Und den Teil mit dem Sparen.

 

Wir haben in der Schweiz mehr als genug nachwachsendes Nutzholz für die Produktion von Papier. Diese ist mehrfach als umweltfreundlich zertifiziert und die Transportwege für das fixfertige Produkt sind kurz. Ein grosser Teil des Papiers wird wieder verwertet um es noch einmal als Papier verwenden zu können. Und noch einmal. Und nocheinmal. Eine Papierrechnung ist gefühlte tausendmal besser für die Umwelt als eine elektronische. Um die von der upc Cablecom angepriesene Art der Bezalung durchzuführen,  muss ich nämlich meinen PC einschalten, dessen Teile aus China stammen und in Produktion und Verbrauch eine miserable Öko-Bilanz aufweisen. Internetverbindung, Stromverbrauch meines Modems, Routers, PCs und des Bank-Servers verbrauchen ein Mehrfaches an Ressourcen, als dies zwei Seiten bedrucktes Papier jemals schaffen könnten. Ich bin wahrlich kein Öko-Mensch, aber bitte, liebe Cablecom, schreibt nicht „Umweltschutz“ hin, wenn Ihr „Schutz unseres Gewinns“ meint, denn der einzige Nutzen, den eine elektronische Rechnung bringt, ist euer eigener.

 

Es ist übrigens gelogen wie gedruckt, wenn ihr mir auch noch schreibt, ich würde 3 Franken sparen, wenn ich auf die gedruckte Rechnung verzichte. Tatsache ist, dass ich beim künftigen Erhalt der elektronischen Rechnung einfach gleich viel zahle wie bisher, also keine Spur von „Sparen“.

 

Wenn es der upc Cablecom tatsächlich um die Umwelt ginge, würde sie lieber endlich damit aufhören die Rechnungen per Mitte Monat, zahlbar innert 10 Tagen zu verschicken. Wer seine Zahlungen nämlich per Ende Monat macht (oder machen muss, weil vorher kein Geld da ist) bekommt schon sicher eine Mahnung. Gedruckt oder ungedruckt spielt da keine Rolle. Beide Arten kosten unnötigerweise entweder Papier oder sonst irgendwelche Ressourcen.

 

Ich werde deshalb nicht auf eine Papierrechnung verzichten, sondern diese  am Postschalter einzahlen, was erst noch Arbeitsplätze erhaltet und werde zusätzlich Strom, Serverkapazität und Traffic darauf verschwenden, diesen Blog zu schreiben um einfach mal wieder daran zu erinnern, dass Konsumenten zu oft für dumm verkauft werden. Schade erhebt darauf niemand eine Gebühr – er könnte Millionär werden.

«Die Natur ist viel dynamischer als der Mensch»

Welche Folgen hat der warme Winter für den Wald und für die Natur? Diese Frage beantwortet Ueli Wanderon, Leiter des Forstbetriebs aargauSüd. Dabei wurde schnell klar: Was wir Menschen als Problem betrachten, damit geht die Natur problemlos um.

Best of rc. @ Wynentaler Blatt 2014 – Februar (3/5)

waldEine weit verbreitete Meinung ist, dass in einem warmen Winter zu viele Insekten und ganz besonders die Schädlinge überleben und so im Frühling gnadenlos zubeissen. «Stimmt nicht», korrigiert Ueli Wanderon, Leiter des regionalen Forstbetriebs. «Käfer überleben eher, wenn es tief kalt ist, dann sind sie nämlich inaktiv und brauchen kaum Energie.Wenn es warm und feucht ist, laufen die Kleinsttiere herum, verbrauchen ihre Energie, finden aber nichts zu fressen. Bakterien,Viren und Pilze geben ihnen dann noch den Rest.» Das sei eine natürliche Auslese. Ob der Winter warm oder kalt ist: die Natur regelt das hervorragend.

Ein paar Vögel sind schon da

Wer früh aufsteht, hört aus dem Wald schon frühlingshaftes Vogelgezwitscher. Die Misteldrossel, die das ganze Jahr über hier bleibt, hat schon mit der Brautschau angefangen und lockt mit lautem Gesang. «Vögel sind sehr flexible Vögel. Star und Ringeltaube sind Teilzieher. Würde es tatsächlich noch einmal richtig kalt werden, verziehen sie sich einfach wieder in eine wärmere Gegend.» In der Vogelwelt kann man also sehr gut beobachten, wie sich die Natur gerade verhält. Doch auch die Pflanzen künden den nahenden Frühling an: Frühblüher wie der Hasel oder der Seidelbast öffnen nun ihre Knospen, vielleicht zwei oder drei Wochen früher als in anderen Jahren.

Nachteile «nur» für die Menschen

«Alles in allem ist die Natur aber auf dem Stand, auf dem wir sie erwarten», fasst Wanderon die Lage zusammen. Die meisten Nachteile entstünden bei einem warmen Winter ohnehin nur für die Menschen. «Jetzt beim Holzschlag, würden wir Waldarbeiter gefrorene Böden dem Sumpf natürlich vorziehen.» Der fehlende Wechsel der Jahreszeiten macht zudem vielen Menschen zu schaffen, schliesslich lernt man von Kindesbeinen an, dass es imWinter zu schneien hat. «Wenn die weisse Pracht aber ausbleibt, fehlt vielen Menschen etwas. Ich freue mich auch immer auf die neue Jahreszeit – aber grundsätzlich schadet ein warmer Winter der Natur nicht nachhaltig.» Erst wenn die Klimaveränderung über mehrere Jahre anhalte, werde sich Flora und Fauna anpassen. Wanderon wünscht sich, dass man die Entwicklung im Grossen betrachtet und wird sogar etwas philosophisch: «Ich habe noch nie ein Bild gesehen, auf dem die Alten Römer in Wintermäntel eingepackt waren. Das heisst, dass sich das Klima hier in den letzten 2500 Jahren massiv verändert haben muss. Das wird auch in Zukunft so sein.»

Der Bärlauch wächst

«Die Natur ist viel dynamischer als der Mensch», sagt der Betriebsleiter abschliessend. Änderungen wird es also immer geben – unsere Gewohnheiten anzupassen dagegen fällt nicht immer leicht. Der warme Winter bleibt der Natur einfach als warmer Winter in Erinnerung. Mehr nicht. Und wer sich unter den Menschen bereits angepasst hat und sich auf den Frühling freut, wird einfach etwas früher bedient: Sogar der Bärlauch drückt hier und da schon aus dem Boden. Bezeichnenderweise müssen sich die Mitarbeiter des Forstbetriebes eher mit den Folgen menschlicher Taten befassen: Ein Dieb hat eine Halterung aufgebrochen und Holz gestohlen.

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Dieser Artikel erschien im Wynentaler Blatt Nr. 9/2014.
Texte aus der Zeitung. Sie haben den Nachteil, dass man die richtige Ausgabe gekauft haben muss, um sie (nach-)lesen zu können. Egal ob es der grösste Schrott war, oder ein Glanzlicht der Weltliteratur: Verpasst man die Zeitung, ist der Text für immer weg. Aus diesem Grund erscheinen im Goggiblog meine kleinen Perlen aus dem Wynentaler Blatt. Für die Ewigkeit konserviert, sozusagen.

 

«Schwierig, es allen recht zu machen»

Das TaB Theater am Bahnhof hat ein lebhaftes Wochenende hinter sich. Nach den tänzerischen Einlagen von «Flamenco en route» am Samstag, war tags darauf mit Alex Capus ein im deutschsprachigen Raum anerkannter Buchautor zu Gast im Kleintheater und präsentierte sein neues Buch.

Best of rc. @ Wynentaler Blatt 2014 – Februar (2/5)

capusNach seinem grossen Erfolg «Léon und Louise» sei es schwierig gewesen, ein geeignetes Nachfolgewerk zu schreiben, sagte der Autor zu Beginn der Lesung und versuchte die Erwartungen seiner Leser etwas zu kanalisieren: «Beim neuen Buch sagt die eine Hälfte, so gut wie das letzte sei es also nicht. Und die andere Hälfte meint, es sei eine Kopie vom Buch vorher.» Und dabei nahm sich der Autor selbst vor, «etwas ganz anderes zu machen».

 

Ein Foto, drei Geschichten

Es sei eben schwierig, es allen recht zu machen, resümierte Capus und widmete sich dann den drei Charakteren seines Buches. Diese wurden auf einem erfundenen Bild vereint, das 1924 im Hauptbahnhof in Zürich entstanden sei. Capus beschreibt, wie die drei real existierenden Personen sich von jenem Zeitpunkt her weiter entwickelt haben. Da ist Felix Bloch, 19-jähriger Wissenschaftler der Quantenmechanik und grundsätzlich Pazifist, der nach dem Siegeszug von Nazideutschland als Jude schnell erkannte, sich nach Amerika absetzen zu müssen. Dort half er Robert Oppenheimer eher ungewollt, die Atombombe zu erfinden. Der zweite Protagonist ist Emile Gilliéron, der in Griechenland lebend auf der Durchreise nach Genf war. Im Gepäck die Asche seines verstorbenen Vaters, um dessen letzten Willen zu erfüllen. Und zuletzt will Laura d’Oriano zwar Sängerin werden, doch kommen schliesslich ihre Spionagefähigkeiten in Italien zum Einsatz.

Perfektes Wochenende

Mit seiner warmen, tiefen Stimme gewann Alex Capus die Aufmerksamkeit der Zuhörer im Nu. Eloquent, wortgewandt und mit gezielten Pointen, beschrieb er die minutiösen Recherchen und die Entstehung seines Buches. «Sie können mich über den Magnetismus eines Neutrons ausfragen, da weiss ich jetzt was». Unterhaltsam und ohne Hektik vorgetragen, bereicherte der Autor den Sonntagmorgen im Theater am Bahnhof. Die Matinée fand sehr guten Zuspruch bei den Zuhörern und rundete ein gelungenes Wochenende ab. Schon am Tag davor begeisterten die Flamencos en route mit «paso por paso» das begeisterte Publikum. Mit internationaler Musik und Literatur der Spitzenklasse, gelang dem Theater am Bahnhof damit ein perfektes Wochenende.

Dieser Artikel erschien im Wynentaler Blatt Nr. 9/2014.
Texte aus der Zeitung. Sie haben den Nachteil, dass man die richtige Ausgabe gekauft haben muss, um sie (nach-)lesen zu können. Egal ob es der grösste Schrott war, oder ein Glanzlicht der Weltliteratur: Verpasst man die Zeitung, ist der Text für immer weg. Aus diesem Grund erscheinen im Goggiblog meine kleinen Perlen aus dem Wynentaler Blatt. Für die Ewigkeit konserviert, sozusagen.

 

Frauen-Eishockey auf hohem Niveau

Fast alle Eliteteams der Schweizer Frauen-Eishockeyszene versammelten sich in Reinach zum Swiss Women’s Cup. An zwei Tagen wurden Gruppenspiele ausgetragen – das Team des SC Reinach verpasste den Gruppensieg und damit die Halbfinal- Qualifikation gegen ein «Best- Off-Team» aus Zürich.

Best of rc. @ Wynentaler Blatt 2014 – Februar (1/5)

In Reinach nicht dabei waren die 21 Athletinnen, welche die Schweiz an den Olympischen Spielen in Sochi vertreten werden – darunter auch Sandra Thalmann vom SC Reinach. Zudem steckt das U18 Nationalteam in den Vorbereitungen zur WM, die Ende März im deutschen Füssen beginnt und auch diese Spielerinnen fehlten in Reinach. Dies schwächte im Besonderen die Teams aus Lugano und Zürich, die auf zahlreiche Teamstützen zu verzichten hatten. Die ZSC Lions verstärkten sich deshalb kurzum mit Spielerinnen der GCK Lions, während Lugano mit Kolleginnen aus Biasca ergänzt wurden. eishockeydamen

Tessiner Dominanz

Aus diesem Grund konnten sich die «Kleinen» der beiden obersten Schweizer Ligen Hoffnungen machen, gegen die «Grossen» zu bestehen. Allerdings machte Lugano schnell klar, dass daraus nichts wird. Gleich mit 14:1 fegten die Tessinerinnen den Fribourg Ladies Hockey-Club vom Eis. Auch die verstärkten Zürcherinnen gewannen ihre Gruppe, wobei dies erst in der Begegnung mit dem SC Reinach entschieden wurde. Schnell legte ZSC/GCK im ersten Drittel ein 3:0 vor – zu spät gelang es den Reinacherinnen, das Spiel ausgeglichen zu gestalten. Nach einem 9:2-Sieg gegen Brandis ging das zweite Spiel schliesslich 1:4 verloren. Auch in der GruppeA blieb die Hierarchie der Ligen bestehen, wobei der Gruppensieg wie erwartet zwischen BomoThun und Neuchâtel entschieden wurde. Bomo hatte in der einzigen Vierergruppe in diesem Direktvergleich die Nase mit 3:1 vorne, Bassersdorf und Laufen wurden mit Kanterniederlagen vom Eis geschickt.

Zwei neue Slowakinnen

Auffälligste Figuren bei den Reinacher Frauen waren die beiden Neuzuzüge aus der Slowakei, Petra Pravlickova (3 Tore/1 Assist) und Martina Velickova (1/1). «Mit diesen beiden Spielerinnen haben wir etwas investiert. Eigentlich wollen beide in der russischen Profiliga mittun, aber dafür hat es in dieser Saison nicht gereicht», sagte Reinachs Captain Claudia Riechsteiner. «Beide Akteurinnen trainieren zusätzlich mit der Männermannschaft», ergänzt sie und macht damit klar, dass die beiden den Traum der grossen Profikarriere noch nicht aufgegeben haben. Heute reicht den Slowakinnen das Engagement im Oberwynental jedoch nicht, damit sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können. «Wir sind noch auf der Suche nach Jobs für Petra und Martina. Inzwischen besuchen sie einen Deutschkurs», ergänzte Riechsteiner, die selber seit 23 Jahren beim SCR spielt. Angesprochen auf das Niveau des bisherigen Turniers, spricht sie von einem Erfolg: «Dafür, dass B-Teams dabei sind und in Anbetracht der vielen Absenzen, sehen wir hier gutes Frauen-Eishockey».Am9. Februar finden nun die Halbfinals statt, das Finalspiel geht schliesslich am 22. Februar über die Bühne. Auch diese Partien werden in der Reinacher Eishalle ausgetragen.

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Dieser Artikel erschien im Wynentaler Blatt Nr. 9/2014.
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Der talentierte Julian Rappo

Für sich entdeckt hat Julian Rappo das Malen, nachdem er auf Youtube Videos von Spacepainting- Künstlern gesehen hat. So wagte der Gontenschwiler letzten Sommer einen ersten Versuch und erschafft heute Bilder, als hätte er in seinem Leben nichts anderes gemacht.

Best of rc. @ Wynentaler Blatt 2014 – Januar (5/5)

Er wirkt ruhig, unaufgeregt, der 19-jährige Schüler aus Gontenschwil. Seine Art drückt sich auch auf den Bildern aus, die er auf dem Esstisch zur Präsentation ausgelegt hat. Es sind so genannte «Spacepaintings», die deshalb so heissen, weil in den Sujets oft Planeten und Himmelsgestirne zu sehen sind. «Ich zeichne aber auch oft Gebirgszüge, Landschaften oder Bäume, dann ist es eigentlich kein Spacepainting mehr».Also eine Art Weiterentwicklung. Wenn man bedenkt, dass Julian Rappo erst im Sommer angefangen hat, Bilder dieser Art zu malen, muss dem Schaffen ein grosses Talent zu Grunde liegen.

Wenig Material

Um Spacepaintings zu zeichnen, wird wenig Material benötigt: Als Unterlage bietet sich Fotopapier oder Glanzkarton an. Etwa ein Dutzend Spraydosen gehören zum Grundbedarf. Synthetische oder Acrylfarben würden sich eignen, sagt Julian, Billigfarben eher nicht. Ausserdem brauche er einen Papierteller für die Planeten, einen Schwamm für Sträucher und Bäume. Gerade Linien zeichnet der Sprayer schliesslich mit Kartonresten. «Manchmal brauche ich auch die Finger, zum Beispiel um die Sterne zu zeichnen». Eine simple Sache, so scheint es, doch ganz talentfrei darf man nicht sein. «Meine ersten Versuche waren schon ganz passabel und sie wurden schnell besser.» Tatsächlich: Die Nachtlandschaft mit dem gewaltigen Mond am Sternenhimmel ist ein Bild, das sich an mancher Wohnungswand gut machen würde.

Zuerst die Schule

Der junge Mann kann sein Handwerk so gut, dass er einige seiner Bilder schon verkaufen konnte. «Vielleicht mache ich auch mal grössere Bilder», sagt er und zeigt auf den Esstisch. «Diese im A3- Format sind für 20 oder 30 Franken weggegangen ». Sein Ziel sei es aber nicht, dereinst von der Malerei leben zu können. Nach der Bezirksschule steckt er nun im dritten und letzten Jahr der Fachmittelschule (FMS) und ist nach Abschluss dieser Ausbildung im Besitz der Fachmatura. Er möchte sich später im sozialen Bereich engagieren und könnte sich eine Stelle als Primarlehrer vorstellen. «Aber zuerst hänge ich die Fachochschule an und dann sehen wir weiter.» Auf einer Facebook-Seite präsentiert sich Julian Rappo dennoch. Unter www. facebook.com/myspacepaintings kann man auch Kontakt zum jungen Künstler knüpfen. «Auftragsarbeiten habe ich noch keine gemacht, aber mit mir kann man reden».

Ausgleich zum Lernen

Wieder drückt die angenehme, ruhige Art des Julian Rappo durch. «Das Zeichnen», sagt er, «ist ein Ausgleich zum Lernen und zur Schule und es soll vor allem Spass machen». Er male nicht nach einem bestimmten Plan. Wenn er dazu Lust habe und das Wetter stimmt, holt er die Kiste mit den Spraydosen und malt. «Etwa eine halbe Stunde brauche ich für ein Bild dieser Grösse», erzählt Julian und streckt eine, seiner Fantasie entsprungene Berglandschaft in die Luft. Er zeichnet keine realen Sujets ab, darin liege auch ein bisschen das Geheimnis des Spacepaintings: Man kann die Welt so zeichnen, wie man sie haben will. Eine sehr schöne Welt, die uns Julian Rappo zeigt.

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Dieser Artikel erschien im Wynentaler Blatt Nr. 8/2014.
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